Der Versuch ich selbst zu sein, wird mich das Leben kosten.
Doch wenn ich bis zum Schluss mein Ziel nicht aus den Augen verloren habe,
weiß ich, es hat sich gelohnt.

Montag, 11. Juli 2011

Mein erster Marathon

Irgendwann denkst du nicht mehr, du trittst nur noch
Wenn du was denkst ist es max.: „Was mach ich hier für n Scheiß?“ oder „Wann bin ich endlich da?“
Okay, zeitweise dachte ich, 120 km auf dem Rennerad sind schon was. Als sich allerdings in dieser Saison die langen Touren mehrten, einfach so, musste eine neue Herausforderung her.

Alles was ich bisher über die Langdistanzen gelsen und gehört hatte reizte mich schon seit meiner ersten „Tour“ Zeitung. Damals war ein Artikel über Paris-Brest-Paris für Amateure drin. Seit ich sie wieder regelmäßig lese, waren oft Veranstaltungen wie das RAG, Arberradmarathon, Vätternrundan, usw. beschrieben. Nichts unter 200 km, nichts für faule Leute.

Langsam wollte ich mich an solche dinstanzen herantasten. Eine 150 km Tour habe ich mit Dominik und der RR-Gruppe am Karfreitag gedreht. Was sich zwar am Abend bemerkbar machte, es ging aber nicht auf Leistung. Das war aber der Plan für Letzten Sonntag. Einer RTF im Rahmen der „LSL 100“. 150 km Start und Ziel an der F60 in Lichterfeld, fast alle Tagebauseen einmal umrunden.


Radroute
1091180 - powered by Bikemap 


Diesen Plan musste ich, da ich nicht ganz alleine fahren wollte, allerdings Samstagabend in Finsterwalde nochmal anpassen. Von uns 4 angereisten Berlinern fuhr einer die 115 km Distanz, zwei wollten sich an den 200 km versuchen. Beiden ging es wie mir, es war eine Premiere. Gut, dachte ich mir. Versuche ich es halt auch. Die Grundlagen aus dem Frühjahr sind ja noch halbwegs vorhanden. An die wenigen Kilometer seit dem Velothon hab ich in dem Moment weniger gedacht. Die paar auf der Rolle im Fitnessstudio taten auch nich so viel zur Sache. Alles in allem waren es vielleicht 300 bis 400 Trainingskilometer, also fast nichts (das mag etwas großspurig klingen). Folgende Strecke lag vor mir: 


Radroute 1091173 - powered by Bikemap 


Start war morgens um 7:30, also um halb 6 aufstehen, Frühstücken, Sachen zusammensammeln und zur F60 7 km einrollen. Am Start ummelden, Nachmeldegebühr löhnen und mit ca. 60 Leuten ging es auf die Strecke. Das Ambiente rund um den Start war echt toll. Nicht nur die beeindruckende Kulisse der F60. Ein Moderator, ein ehem. Bergmann waren vor Ort und moderierten. Nebenbei lief AC/DC und es gab einen Startschuss. Die ersten 10 km hatten wir noch ein „Safety Car“ vor uns, Tempo so um die 40, das wurde aber auch durchgezogen bis zum ersten Kontrollpunkt. Danach ging es auch nur unwesentlich langsamer weiter, zumindest bis Boxberg. Denn da kam dann die Windkante.

Das Prozedere an dem Kontrollpunkten war eigentlich immer das gleich. Rad abstellen, Kontrollkarte greifen, zum Stempelmann sprinten, schnell was zu futtern in sich reinstopfen, Riegel greifen wenn einer da war, kurz 2 – 3 Becher Flüssigkeit in sich reinschütten und weiter bzw. auf den Rest warten. Länger als 5 Minuten standen wir selten.

Von der Anfänglichen Gruppengröße von ca. 50 Fahrern (ich glaub ein oder zwei Frauen waren auch dabei) pegelte sich ab dem zweiten/dritten Stop eine in sich funktionierende Gruppe von 15 - 20 Fahrern ein. Wechsel im Wind und das Anzeigen von Gefahren etc. klappte recht gut, was für das Vorwärtskommen ungemein zugtragend war. Zeitweise war es recht unruhig, was daran lag, dass es einige komische Kurvenkombinationen gab, die starkes abbremsen und beschleunigen zur Folge hatte. Sowas kostet leider Kräfte, bringt aber den Vorteil mit, dass man sich mit allen möglichen Mitfahrern mal kurz austauschen kann. Und da waren echt ein paar lustige Typen dabei.

Im Nachinein kann ich sagen, dass die Strecke recht gut war. Sicherlich haben wir alle zwischendurch geflucht, da auch eine Bachpassage enthalten war, ein paar unmögliche Kurvenkombinationen oder auch einige hunder Meter Schotter. Es ist aber nichts Großes passiert, Stürze und Defekte gab es fast keine.

Mein persönliches Highlight, gab es nach der Tour. Beim abholen der Medaille und Urkunde erfragte ich noch den jüngsten Starter im 200er Feld. Diese Ehre kam mir zuteil. Mit 23 der ersten 200er Kanten zu fahren, ist doch mal was.

Und auch, wenn alles über 150 km irgendwie krank wird und wirkt, ich würde und werde es wieder mitmachen. Das Gefühl anzukommen und das Ding durchgezogen zu haben ist gigantisch.

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