Der Versuch ich selbst zu sein, wird mich das Leben kosten.
Doch wenn ich bis zum Schluss mein Ziel nicht aus den Augen verloren habe,
weiß ich, es hat sich gelohnt.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Crossposten – oder „Wie regel ich ein nebenher bestehen von 3 Social Networks und einem Blog?“

Mit dem neuen Google+-Account entstehen auf einmal ganz triviale Probleme. Wie poste ich auf den verschiedenen das gleiche, für einen Personenkreis, der ein recht große Schnittmenge hat, ohne dass es langweilig für die Mitlesenden wird?

Stand der Dinge: drei Networks aktiv, eins passiv und eine Blog

Stand der Dinge!
Aktuell bin ich in vier verschiedenen Social Networks zu finden.
Zum einen wäre da der Klassiker aus Deutschland, das Studi/Schueler/MeinVZ. Das ist allerdings so ziemlich tot. Daher laufen da in meiner Buschfunk Timeline auch nur stumpf meine Posts bei Twitter durch. Nervt vielleicht ein paar Leute, manchmal entstehen aber auch noch kurze Dialoge dadurch. Ansonsten halte ich den Account nur noch für vereinzelte ehemalige Mitschüler aus Abiturzeiten. Auch wenn die meisten bei Facebook zu finden sind, ich glaub ganz warm sind sie damit noch nicht geworden.

Später kam dann Facebook dazu. Erste internationale brauchten internationale Plattformen im Internet. Facebook bot die überregionalen Aspekte und entwickelte sich zum vorläufigen und aktuellen Kommunikationszentrum im Internet. Das Problem von Herr Zuckerberg mit dem deutschen Datenschutz und die langsam hinzugefügten Funktionen blähten das ganze langsam auf.

Den Twitter-account gabs nur, weil ich lange Zeit zu faul war, um in den beiden genannten Netzwerken zwei mal das gleiche zu posten. Also wurden stumpf Datenverbindungen erstellt und alles auf 140 Zeichen begrenzt. Allerdings nahm die Entwicklung der Bedeutung hier einen anderen Weg als erwartet. Twitter entwickelte sich für mich zu einem Newsfeed der seinesgleichen sucht.

Und dann die alles entscheidende Frage: Wozu brauche ich Google+? Drei Netzwerke am leben zu halten ist schon schwierig genug. Wie weiter mit dem crossposten?

Nach einem flapsigen Post bei Google+ kam von dem befreundeten Medienjournalisten Rockbär.de der Vorschlag nach Alphabet. A-H das Facebook, I- Twitter und –Z Google+. Lustige Idee, Umsetzung vielleicht etwas schwierig.

Und heut morgen kam mir die Idee, die Neutzwerke nach ihren Möglichkeiten und Reichweiten zu nutzen um das ganze nicht langweilig zu gestalten. Eigentlich als Antwort auf den Kommentar vom Rockbär.

Die Idee ist, die Konzepte der einzelnen Netzwerke zu nutzen. Facebook steht hinter der Grundfrage: Wer bist du?, möchte also, dass du soviel wie möglich preisgibst. Oft hab ich das Gefühl, dass viele User Freundemessis sind. Aufwendige Sicherheitseinstellung und das umständliche Einordnen der Freunde in Gruppen machen es nicht leichter, bestimmte Infos an nur bestimmte Freunde kommen zu lassen. Daher kann man die Posts relativ einfach halten, nichts tiefgehendes oder privates für die breite Masse.

Google macht das einem einfacher. Hier kann und muss man neue Freunde/verbundene Personen in sogenannte Kreise einordnen und hat so von Anfang an eine leichtere und übersichtlichere Möglichkeit, Inhalte an bestimmte Personen zu verteilen. Dadurch ist es auch einfacher und sicherlich effizienter, inhaltliche Pinnwanddiskussionen zu fördern. Der Gedanke, der hier dahintersteht ist eher mit Was interessiert dich? zu bezeichnen. Nach mittlerweile einer Woche als Google+-Nutzer, kann ich mit sicherheit sagen, dass, zumindest derzeit, dies der Fall ist. Insbesondere bei den Posts der Internetstars (Lobo, Sixtus und co.) entstehen schnell und vor allem lange Debatten. Auch bin ich mittlerweile nicht der einzige der diesen Gedanken denkt. So zum Beispiel Sascha Lobo heute in einem Beitrag:


Sascha Lobo  -  15:33  -  Öffentlich
Im letzten Beitrag habe ich das vermutlich erste animierte gif, das um die Welt gegangen ist, gepostet. Meiner Meinung nach dürfte es zu den zehn bekanntesten Memen der Welt gehören. Wer es also nicht kennt - und das scheint mir für mehr als die Hälfte der Kommentatoren zu gelten, ist entweder sehr jung, hat ein sehr schlechtes Gedächtnis –oder hat es schlicht noch nie gesehen. Ich möchte das nicht eine Sekunde lang verurteilen, aber das bedeutet auch: ...
Der Blog, den ich ja auch noch nebenbei halte, bietet Möglichkeiten frei über alles zu texten, Diskussionen aufzuarbeiten und Gedanken festzuhalten. Eben jene Diskussionen zu Blog-ähnlichen Artikeln die jetzt auf Google+ veröffentlicht werden. 

Den Twitterdienst, kann man als verbindendes Glied betrachten. Hier gehen Neuigkeiten ein und aus. Links und Gedanken erreichen eine noch breitere Masse als bei Facebook und Google+. Durch die Beschränkung der Zeichen werden Informationen wesentlich komprimierter versendet oder aber Links geteilt.

Zum Ende muss ich sagen, dass Google es geschafft hat, die verschiedenen Netzwerktypen recht gut miteinander zu verbinden. Natürlich sind noch lange nicht alle Funktionen freigeschaltet, aber die, die schon da sind, sind sauber durchdacht und realisiert.

Hier noch eine kurze Übersicht, zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten.


Noch eine Anmerkung: Die VZ-Netzwerke habe ich mal komplett außenvor gelassen, die interessieren doch keinen mehr.

Dienstag, 12. Juli 2011

Sport ist halt nichts für Weicheier

Zurerst möchte ich euch bitten, diese beiden Artikel zu lesen, sie sind der Grund für diesen Frust, den ich hier mal ablassen muss.


Die zwei Artikel sind für mich mal Anlass, mich über die Sportjournalisten aufzuregen, die diesen Kram schreiben.

Zugegeben, die Organisatoren beim Giro haben es dieses Jahr etwas übertrieben, ein Toter ist immer einer zuviel.

ABER

Jeder Radsportler kennt sein Risiko und ist sich dessen zu 100 Prozent bewusst.

Aus eigener Erfahrung kenne ich Gruppenfahrten mittlerweile zu genüge. Mit Rennsituation und ohne Rennsituation. Bei Teamausfahrten oder gemütlichen Runden im kleinen Kreise läuft es immer sehr gesittet. Das Tempo bleibt gemäßigt, Handzeichen werden wegen fast jeder Kleinigkeit gegeben und so weiter.

Sobald aber im großen Pulk mehr oder weniger auf Zeit gefahren wird, sei es bei RTFs oder Jedermannrennen geht der Körper sofort auf Anschlag. Der Kopf fixiert sich nur noch auf die wesentlichsten Funktionen. Treten und Nahrung aufnehmen. Landschaft? Fehlanzeige, im absoluten Extremfall ist das einzige was man wahrnimmt, das Hinterrad des Vordermannes.

Bei den Profis ist das kein bisschen anders. Eher noch extremer, nicht nur, weil das Tempo unwesentlich höher ist. Gerade in der Anfangsphase einer 3 wöchigen Rundfahrt, wo es noch flach ist, wollen alle nach vorne rausfahren. Das Feld ist permanent in Bewegung, es gibt Positionskämpfe und Berührungen sind nicht selten. Das muss nicht automatisch zu Stürzen führen. Wenn es dazu kommt, sieht es oft brutal aus.

Einige Stürze bei der Tour sind auf menschliches und fahrtechnisches Versagen zurückzuführen und hätten nicht sein müssen.

Bitte ihr lieben Sportjournalisten, bevor ihr euch in euren nächsten Artikeln über die Verantwortung für die Stürze bei Radsportveranstaltungen aufregt, setzt euch auf ein Rennrad und fahrt mal ein Rennen mit.

Montag, 11. Juli 2011

Mein erster Marathon

Irgendwann denkst du nicht mehr, du trittst nur noch
Wenn du was denkst ist es max.: „Was mach ich hier für n Scheiß?“ oder „Wann bin ich endlich da?“
Okay, zeitweise dachte ich, 120 km auf dem Rennerad sind schon was. Als sich allerdings in dieser Saison die langen Touren mehrten, einfach so, musste eine neue Herausforderung her.

Alles was ich bisher über die Langdistanzen gelsen und gehört hatte reizte mich schon seit meiner ersten „Tour“ Zeitung. Damals war ein Artikel über Paris-Brest-Paris für Amateure drin. Seit ich sie wieder regelmäßig lese, waren oft Veranstaltungen wie das RAG, Arberradmarathon, Vätternrundan, usw. beschrieben. Nichts unter 200 km, nichts für faule Leute.

Langsam wollte ich mich an solche dinstanzen herantasten. Eine 150 km Tour habe ich mit Dominik und der RR-Gruppe am Karfreitag gedreht. Was sich zwar am Abend bemerkbar machte, es ging aber nicht auf Leistung. Das war aber der Plan für Letzten Sonntag. Einer RTF im Rahmen der „LSL 100“. 150 km Start und Ziel an der F60 in Lichterfeld, fast alle Tagebauseen einmal umrunden.


Radroute
1091180 - powered by Bikemap 


Diesen Plan musste ich, da ich nicht ganz alleine fahren wollte, allerdings Samstagabend in Finsterwalde nochmal anpassen. Von uns 4 angereisten Berlinern fuhr einer die 115 km Distanz, zwei wollten sich an den 200 km versuchen. Beiden ging es wie mir, es war eine Premiere. Gut, dachte ich mir. Versuche ich es halt auch. Die Grundlagen aus dem Frühjahr sind ja noch halbwegs vorhanden. An die wenigen Kilometer seit dem Velothon hab ich in dem Moment weniger gedacht. Die paar auf der Rolle im Fitnessstudio taten auch nich so viel zur Sache. Alles in allem waren es vielleicht 300 bis 400 Trainingskilometer, also fast nichts (das mag etwas großspurig klingen). Folgende Strecke lag vor mir: 


Radroute 1091173 - powered by Bikemap 


Start war morgens um 7:30, also um halb 6 aufstehen, Frühstücken, Sachen zusammensammeln und zur F60 7 km einrollen. Am Start ummelden, Nachmeldegebühr löhnen und mit ca. 60 Leuten ging es auf die Strecke. Das Ambiente rund um den Start war echt toll. Nicht nur die beeindruckende Kulisse der F60. Ein Moderator, ein ehem. Bergmann waren vor Ort und moderierten. Nebenbei lief AC/DC und es gab einen Startschuss. Die ersten 10 km hatten wir noch ein „Safety Car“ vor uns, Tempo so um die 40, das wurde aber auch durchgezogen bis zum ersten Kontrollpunkt. Danach ging es auch nur unwesentlich langsamer weiter, zumindest bis Boxberg. Denn da kam dann die Windkante.

Das Prozedere an dem Kontrollpunkten war eigentlich immer das gleich. Rad abstellen, Kontrollkarte greifen, zum Stempelmann sprinten, schnell was zu futtern in sich reinstopfen, Riegel greifen wenn einer da war, kurz 2 – 3 Becher Flüssigkeit in sich reinschütten und weiter bzw. auf den Rest warten. Länger als 5 Minuten standen wir selten.

Von der Anfänglichen Gruppengröße von ca. 50 Fahrern (ich glaub ein oder zwei Frauen waren auch dabei) pegelte sich ab dem zweiten/dritten Stop eine in sich funktionierende Gruppe von 15 - 20 Fahrern ein. Wechsel im Wind und das Anzeigen von Gefahren etc. klappte recht gut, was für das Vorwärtskommen ungemein zugtragend war. Zeitweise war es recht unruhig, was daran lag, dass es einige komische Kurvenkombinationen gab, die starkes abbremsen und beschleunigen zur Folge hatte. Sowas kostet leider Kräfte, bringt aber den Vorteil mit, dass man sich mit allen möglichen Mitfahrern mal kurz austauschen kann. Und da waren echt ein paar lustige Typen dabei.

Im Nachinein kann ich sagen, dass die Strecke recht gut war. Sicherlich haben wir alle zwischendurch geflucht, da auch eine Bachpassage enthalten war, ein paar unmögliche Kurvenkombinationen oder auch einige hunder Meter Schotter. Es ist aber nichts Großes passiert, Stürze und Defekte gab es fast keine.

Mein persönliches Highlight, gab es nach der Tour. Beim abholen der Medaille und Urkunde erfragte ich noch den jüngsten Starter im 200er Feld. Diese Ehre kam mir zuteil. Mit 23 der ersten 200er Kanten zu fahren, ist doch mal was.

Und auch, wenn alles über 150 km irgendwie krank wird und wirkt, ich würde und werde es wieder mitmachen. Das Gefühl anzukommen und das Ding durchgezogen zu haben ist gigantisch.